Meergeschichten

Homestory

Olis Blog

Lach- und Sachgeschichten rund ums Haus.

24.12.2017

Schreib mal wieder (II)

Die Verbreitung tragbarer Vorrichtungen zur Bildherstellung nebst Übertragungsfunktion (das Wort »Fotoapparat« kommt uns im Zusammenhang mit Handys nicht über die Lippen) hat ja schon den hauseigenen Festnetzanschluß die Daseinsberechtigung gekostet — siehe die erschütternde Berichterstattung im Blogeintrag »Schreib mal wieder (I)« vom Januar 2011. Briefkästen gibt's aber Gott sei Dank noch. Die Älteren werden sich erinnern, daß es einstmals Usus war, den Lieben daheim aus der Sommerfrische eine Ansichtskarte zu senden. Darauf paßten, je nach persönlicher Schriftgestaltung, nicht nur deutlich mehr als 140 Zeichen. Die Karten waren vor allem ein echter Gruß aus der Ferne und keine seelenlose Ansammlung flüchtiger Nullen und Einsen. 

Die schöne Tradition kann fortgesetzt werden. Die Ausrede, keine passende Karte zur Hand zu haben, zählt jedenfalls in Rosenfelde nicht. Denn heute erscheint bereits die zweite Edition der hauseigenen Postkarten. Während die erste im Stil einer klassischen Urlaubskarte mit Bildern aus der Umgebung gehalten (und zur weiteren Ausredenreduzierung sogar weitgehend vorgetextet) ist, trägt die zweite Version nur einen Textaufdruck. Darin kommt das schöne Wort »moin« vor, welches ernstzunehmenden Meinungen nach nichts mit »morgen« zu tun hat, sondern sich aus dem ostfriesisch-mittelniederdeutschen »moi(e)« ableitet, was so viel wie »angenehm«, »gut« oder »schön« bedeutet und deshalb völlig zu Recht den ganzen Tag über als Grußformel in Norddeutschland zum Einsatz kommt. Also:

Keep calm and say Moin!

13.04.2017

Durch die Hintertür

Lieferanten können jetzt wieder würdig empfangen werden. Der Windfang am Nebeneingang wurde vollständig neu gebaut. Mit der grau-weiß gestrichenen Holzbeplankung erhielt er im Vergleich zum dunklen Erscheinungsbild der Vorgängerkonstruktion zugleich auch ein freundlicheres Äußeres. Geradezu historisch ist der Tageslichtdurchlaß: Die Sonnenstrahlen fallen durch ein Fenster, das vorher schon viele Jahrzehnte in Timms Scheune für Erleuchtung sorgte und nun bei uns ein neues Zuhause gefunden hat.

Die aufgebrachte Dekoration ist erfüllt von subtiler Symbolik: Hängt ein Herz im Fenster (siehe Foto), sind nette Leute im Haus. Haben wir Stinkstiefel zu Gast, erkennt man das an dXX umgXXXXX Xm XXXXen.

01.04.2017

Landesbank SH

Dem erfahrenen Ostholsteinbesucher wird aufgefallen sein, daß die Stadtentwickler in Heiligenhafen seit geraumer Zeit ganze Arbeit leisten. Vor allem der Gegend um die Seebrücke wurde mittlerweile erfolgreich maritimer Flair eingehaucht, wo noch vor wenigen Jahren blöde öde Busch- und Parkflächen das wenig beschauliche Bild trübten (die früheren Appartmentbausünden wenige Meter weiter westlich, deren Anblick unwillkürlich Gedankenspiele heraufbeschwören, in denen die reinigende Kraft von Sturmfluten vorkommt, lassen wir jetzt mal außen vor).

Jedenfalls paßt es zur aufstrebenden Metropole am Meer, daß, wie wir jetzt entdeckt haben, nun auch die Landesbank Schleswig-Holstein ihren Standort in Heiligenhafen hat (siehe unser Beweisfoto).

16.04.2016

Gut bedacht

Noch wichtiger, als alle Tassen im Schrank, ist es, eine ausreichende Anzahl von Pfannen auf dem Dach zu haben. Es sind erschöpfende 2.146. 

Heute konnte nach sechs Wochen — oder besser: Wochenenden — Bauzeit eines der umfangreichsten Renovierungsprojekte abgeschlossen werden. Neben der erwähnten Anzahl an grobkeramischen Eindeckungselementen wurden 500 Meter Dachlatten, 850 Plättchen selbstverständlich sauerländischen Schiefers (Qualität setzt sich durch, auch bei Baumaterialien), 160 Quadratmeter Dämmplatten, 100 Quadratmeter Mineralwolle, eine Unmenge an Schrauben (die Zählarbeiten waren bei Redaktionsschluß noch nicht beendet) sowie ein neuer Fenstersturz und ein neues Dachflächenfenster verbaut.

Das Ergebnis ist ein neues Dach, vier gefällte Fichten, viel Kaminholz, kaum Verletzte (Wer hoch steigt, fällt tief!) und reichlich Material für neue Lach- und Dachgeschichten.

27.03.2016

Osterfeuer

Das war ein gehöriger Schreck zur Mittagsstunde, als wir vom Osterausflug zurückkamen und an der Straßenkreuzung unmittelbar vor Rosenfelde auf eine Polizeisperre trafen. Keine Weiterfahrt! Alle Fahrzeuge, die Richtung Rosenfelder Strand wollten, wurden zurückgeschickt. Nach etwas Überzeugungsarbeit, daß wir quasi in Spuckweite wohnen und rechtmäßige Anwohner sind, ließen uns die Beamten passieren, nicht jedoch, um uns sehr nachdrücklich (aber leider wenig konkret) einzuschärfen, »die Rettungsarbeiten nicht zu behindern«; wir hätten zudem sofort anzuhalten und zu Fuß weiterzugehen, sollten Einsatzfahrzeuge Platz brauchen.

Mit flauem Gefühl, was uns hinter der nächsten Kurve wohl erwarten würde, machten wir uns für die letzten dreihundert Meter bis zum Haus auf den Weg. Sogleich verrieten dichte Rauchwolken, was los war: Ein Nachbarhaus stand in Flammen! Selbst das beeindruckende Aufgebot an Feuerwehren aus Grube, Fargemiel, Dahme, Heringsdorf, Heiligenhafen und Oldenburg nebst Rettungsdienst, Polizei und jeder Menge Gerätschaften, Spezialfahrzeugen und sonstiger »Hardware« konnte aber nicht mehr viel ausrichten. Reet fackelt nicht lange, aber intensiv. Die schöne historische Kate aus dem Jahr sechszehnhundertirgendwas brannte bis auf die Grundmauern nieder. Verletzt wurde niemand. Zur Ursache ließt sich vor Ort nichts Belastbares in Erfahrung bringen.

Die Garage vom Ferienhaus wurde kurzfristig zur Behelfscafeteria umgerüstet, um wenigstens ein bißchen zu einer entspannten Versorgungslage für die zahlreichen Helfer beizutragen. Das Wetter hatte sich nämlich in der Zwischenzeit unösterlich kühl und nieselig entwickelt. Der allgemeinen Laune tat das keinen Abbruch, wie unser Bild beweist (das selbstverständlich erst aufgenommen wurde, nachdem die Schlacht geschlagen war).

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