Meergeschichten

Homestory

Olis Blog

Lach- und Sachgeschichten rund ums Haus.

16.04.2016

Gut bedacht

Noch wichtiger, als alle Tassen im Schrank, ist es, eine ausreichende Anzahl von Pfannen auf dem Dach zu haben. Es sind erschöpfende 2.146. 

Heute konnte nach sechs Wochen — oder besser: Wochenenden — Bauzeit eines der umfangreichsten Renovierungsprojekte abgeschlossen werden. Neben der erwähnten Anzahl an grobkeramischen Eindeckungselementen wurden 500 Meter Dachlatten, 850 Plättchen selbstverständlich sauerländischen Schiefers (Qualität setzt sich durch, auch bei Baumaterialien), 160 Quadratmeter Dämmplatten, 100 Quadratmeter Mineralwolle, eine Unmenge an Schrauben (die Zählarbeiten waren bei Redaktionsschluß noch nicht beendet) sowie ein neuer Fenstersturz und ein neues Dachflächenfenster verbaut.

Das Ergebnis ist ein neues Dach, vier gefällte Fichten, viel Kaminholz, kaum Verletzte (Wer hoch steigt, fällt tief!) und reichlich Material für neue Lach- und Dachgeschichten.

27.03.2016

Osterfeuer

Das war ein gehöriger Schreck zur Mittagsstunde, als wir vom Osterausflug zurückkamen und an der Straßenkreuzung unmittelbar vor Rosenfelde auf eine Polizeisperre trafen. Keine Weiterfahrt! Alle Fahrzeuge, die Richtung Rosenfelder Strand wollten, wurden zurückgeschickt. Nach etwas Überzeugungsarbeit, daß wir quasi in Spuckweite wohnen und rechtmäßige Anwohner sind, ließen uns die Beamten passieren, nicht jedoch, um uns sehr nachdrücklich (aber leider wenig konkret) einzuschärfen, »die Rettungsarbeiten nicht zu behindern«; wir hätten zudem sofort anzuhalten und zu Fuß weiterzugehen, sollten Einsatzfahrzeuge Platz brauchen.

Mit flauem Gefühl, was uns hinter der nächsten Kurve wohl erwarten würde, machten wir uns für die letzten dreihundert Meter bis zum Haus auf den Weg. Sogleich verrieten dichte Rauchwolken, was los war: Ein Nachbarhaus stand in Flammen! Selbst das beeindruckende Aufgebot an Feuerwehren aus Grube, Fargemiel, Dahme, Heringsdorf, Heiligenhafen und Oldenburg nebst Rettungsdienst, Polizei und jeder Menge Gerätschaften, Spezialfahrzeugen und sonstiger »Hardware« konnte aber nicht mehr viel ausrichten. Reet fackelt nicht lange, aber intensiv. Die schöne historische Kate aus dem Jahr sechszehnhundertirgendwas brannte bis auf die Grundmauern nieder. Verletzt wurde niemand. Zur Ursache ließt sich vor Ort nichts Belastbares in Erfahrung bringen.

Die Garage vom Ferienhaus wurde kurzfristig zur Behelfscafeteria umgerüstet, um wenigstens ein bißchen zu einer entspannten Versorgungslage für die zahlreichen Helfer beizutragen. Das Wetter hatte sich nämlich in der Zwischenzeit unösterlich kühl und nieselig entwickelt. Der allgemeinen Laune tat das keinen Abbruch, wie unser Bild beweist (das selbstverständlich erst aufgenommen wurde, nachdem die Schlacht geschlagen war).

01.01.2016

Vorsätzlich gut

Schleswig-Holstein eignet sich aus verschiedenen Gründen recht gut zum Joggen. Einer davon ist die Abwesenheit fieser Steigungen, was nicht verwundert, schafft es doch die höchste Erhebung des Bundeslandes nicht einmal auf mickrige 170 Meter (das Hügelchen wird selbstverständlich trotzdem stolz Bungsberg genannt). 

Für alle, die 1.) mit dem guten Vorsatz ins neue Jahr gestartet sind, der sportlichen Betätigung mehr Raum zu geben und 2.) das löbliche Ansinnen bis jetzt noch nicht aufgegeben haben, gibt es auf diesen Internetseiten ab sofort Arbeitsmaterial. In die Aktivitätssektion »Drumherum« haben wir vier ausführliche Begründungen eingestellt, mal wieder die Laufschuhe zu schnüren. Und noch einige mehr, es bleiben zu lassen …

20.12.2015

Du wohnst in den Wolken, dein Weg ist so weit

Es ist der 20. Dezember und man könnte fast im T-Shirt nach draußen. Wenn auch die Vorstellung pulverschneeverzuckerter Weihnachten mehr einem von glockenklingenden und weichgezeichneten Werbespots geprägten Idealbild entspringen dürfte als sie mit der langjährig belegten Wetterwirklichkeit zu tun hat, so kommen einem milde 14 Grad für einen vierten Advent doch im wahrsten Sinne »spanisch« vor. Nichts rieselt, weder laut noch leise, und grün sind alle Blätter. Dafür dürfen wir dann aber die Ostereier vermutlich wieder im Schnee suchen.

A propos: Zum liturgischen Hintergrund von Weihnachten und Ostern hatte sich schon Heinz Erhardt in seinem Gedicht »Feste« ein paar erhellende Gedanken gemacht. Vielleicht hilft das ja über die derzeit noch fehlende Weihnachtsstimmung hinweg. Schöne Feiertage!

Der Karpfen kocht, der Truthahn brät, man sitzt im engsten Kreise

und singt vereint den ersten Vers manch wohlvertrauter Weise.

Zum Beispiel »O, du fröhliche«, vom “Baum mit grünen Blättern” —

und aus so manchem Augenpaar sieht man die Tränen klettern.

Die Traurigkeit am Weihnachtsbaum ist völlig unverständlich;

man sollte lachen, fröhlich sein, denn ER erschien doch endlich!

Zu Ostern – da wird jubiliert, manch buntes Ei erworben!

Da lacht man gern – dabei ist er erst vorgestern gestorben.

07.12.2015

Das Rätsel vom Koppelbergskamp

Ein Verdacht bricht sich Bahn: Immer dann, wenn der örtlichen Gemeindevertretung langweilig ist, springt dort jemand auf und schlägt zur Begeisterung aller vor, man könne doch die Straße zum Rosenfelder Strand mal wieder umbenennen. Eifrigen Lesern dieser Kolumne wird noch der Eintrag »Neues aus Nummernschilda« vom Frühjahr 2010 erinnerlich sein, der sich mit — allerdings fruchtlosem Ergebnis — an einer wissenschaftlichen Untersuchung des hiesigen Hausnumerierungsystems versucht hat.

Wie dem auch sei: Als der Verfasser dieser Blogzeilen heute morgen beschwingten Laufschrittes von seiner Joggingrunde heimkehrte, entdeckte er an der Bushaltestelle vor dem ersten Haus der Siedlung ein verdächtig glänzend neues Wegeschild. Es trägt den eingängigen Namen »Koppelbergskamp«. Und es gibt Rätsel auf. 

Rätsel Nummer 1 besteht im Namen selbst. Kein Mensch — einschließlich der auf die Schnelle für ein Interview verfügbaren Altvorderen — hat eine Idee, was der Name Keppelborgskamp mit der Gemarkung Rosenfelde zu tun haben soll.  

Rätsel Nummer 2 betrifft den Namen als solchen. Was ein Koppelsbergcamp sein oder wer unter welchen Voraussetzungen dort einziehen soll, konnte uns ebenfalls niemand verraten. Und Wikipedia schweigt dazu. 

Rätsel Nummer 3 resultiert aus der Anbindung des Schildes. Es weist erstaunlicherweise vom Ort weg. Heißt das nun, daß unsere Siedlung selbst von der ungefragten Wegetaufe gar nicht betroffen ist? Könnte sein. Aber Zweifel sind angebracht. Denn erstens wohnt in der Richtung keiner. Zweitens wäre es dann logisch gewesen, an den gleichen Mast ein weiteres Schild zu montieren, das in die entgegengesetzte Richtung zeigt und das den für diesen Abschnitt gültigen Namen nennt. Oder ist das Schild nur unachtsam montiert worden und gilt doch für uns? Fragen über Fragen. 

Rätsel Nummer 4 ist das schönste. Der neue Name Koppelkampsberg steht in der Siedlung Rosenfelde und ist am Bushaltestellenschild »Fargemiel Krähenberg« angebracht. Um der babylonischen Verwirrung Herr zu werden, empfehlen wir als Anschrift deshalb bis auf weiteres: »Ferienhaus Ehlers, drittes Haus von links Siedlung Rosenfelde Nr. 10 beim Koppelbergskamp am Krähenberg in Fargemiel, 23749 Grube«. Damit müßten wir zu finden sein.

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